Luftfeuchtigkeit und Schimmel in Altbauwohnungen
Ein wesentlicher Aspekt für die optimale Wohlfühl-Atmosphäre in den eigenen vier Wänden ist das jeweilige Raumklima. Dieses wird wesentlich von der Luftfeuchtigkeit beeinflusst, die wiederum von mehreren Faktoren abhängig ist. Eine wesentliche Rolle spielt etwa die Raumtemperatur. Denn warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf, weshalb die ideale Raumtemperatur in einem Bereich zwischen 18 und 20 Grad Celsius liegen sollte. Wie angenehm oder unangenehm jemand die Luftfeuchtigkeit wahrnimmt, hängt aber auch von der jeweiligen Temperatur ab. Bei einer Temperatur von 30 Grad nehmen beispielsweise viele Menschen eine durchschnittliche Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent bereits als unangenehm wahr. Der Grund: In der Luft befindet sich mehr Wasserdampf.
Ein besonderes Problem stellt eine zu hohe Luftfeuchtigkeit übrigens in Altbauten dar. Diese sind – anders als Neubauten nämlich nicht mit Dampfbremsen ausgestattet, die eine Luftbewegung zwischen außen und innen unmöglich macht. Dadurch sammelt sich in den Wänden der Altbauten oft Feuchtigkeit, welche in die Innenräume abgegeben wird und dadurch die Luftfeuchtigkeit erhöht.
Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum?
Verbraucher, die sicher gehen möchten, dass die optimale Luftfeuchtigkeit im Raum herrscht, sollten die Luftfeuchtigkeit gelegentlich mit einem Luftfeuchtigkeitsmesser messen. In vielen Fällen handelt es sich nämlich lediglich um einen oberflächlichen Schaden, der sich beispielsweise durch falsches Lüften im Laufe der Zeit entwickelt hat. Sollte sich die Luftfeuchtigkeit nicht durch einfache Maßnahmen senken lassen, können die betroffenen Verbraucher auch einen gewerblichen Luftentfeuchter mieten. Diese müssen für einen Zeitraum von mehreren Wochen angeschlossen werden und können die Luftfeuchtigkeit langsam und kontinuierlich senken. Das gilt zumindest, wenn keine gravierenden Schäden an der Bausubstanz wie etwa ein schadhaftes Dach oder ein Wasserrohrbruch vorliegt.
Eine Folge der Feuchtigkeit: unangenehme Gerüche
Sind die Wandoberflächen feucht oder die Mauern durchnässt, entstehen in der Wohnung nur allzu leicht üble Gerüche. Noch gravierender wird die Geruchsbelästigung, wenn sich in den Wänden bereits Schimmelpilze festgesetzt haben. In diesem Fall muss zunächst der Schimmelbelag von der Wand entfernt werden, was aber nur mit einem Atemschutz erledigt werden sollte. Denn die Sporen der Schimmelpilze können allzu leicht in den menschlichen Körper eindringen und – teilweise massive – gesundheitliche Schäden hervorrufen. Im nächsten Schritt muss die Feuchtigkeit in der Wand reduziert werden, was sich oft effektiv lediglich durch richtiges Lüften erreichen lässt.
So wird richtig gelüftet
Erreicht die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung ein zu hohes Niveau, ist oft davon die Rede, dass falsch gelüftet wird. Doch wie geht das richtige Lüften? Hier einige Tipps dazu.
– Es reicht bei weitem nicht aus, die Fenster nur zu kippen. Das kräftige Stoßlüften ist ein wesentlich wirkungsvolleres Mittel gegen Schimmelbildung.
– Mehrmals täglich sollten die Fenster weit geöffnet werden, um frische Luft in die Wohnung zu lassen.
– Zugleich sollten die Betroffenen auch die Innentüren öffnen, weil dadurch ein wesentlich größerer Luftwechsel erfolgt.
– Während der Sommermonate, vor allem bei großer Schwüle, sollte das Lüften lediglich morgens und abends erfolgen, wenn draußen noch relativ kühle Temperaturen herrschen.
– Nachts sollte das Fenster im Schlafzimmer geöffnet bleiben, weil dadurch die durch das Atmen entstehende feuchte Luft entweicht.
– Damit der Wasserdampf optimal abzieht, sollte im Bad unmittelbar nach dem Duschen oder Baden gelüftet werden.
– Damit die Luftfeuchtigkeit in der Küche auf einem niedrigen Stand bleibt, sollte lediglich bei angeschalteter Dunstabzugshaube gekocht werden.
Danke für die ausführliche Anleitung zum richtigen Lüften. Ich habe früher immer die klassischen Fehler gemacht und konnte nach Messung mit einem Luftfeuchtigkeitsmesser wirklich eine Verbesserung erreichen.